Exoskelette sind keine fantastischen Requisiten aus Science Fiction Filmen mehr, die übermenschmenschliche Kräfte verleihen, sondern finden immer mehr Einzug in den realen Alltag. Die Außenskelette erkennen die Bewegungen des Trägers, imitieren und verstärken diese. Durch die technische Unterstützung der Muskelkraft helfen die Exoskelette zum Beispiel beim Tragen schwerer Lasten.
In Bereich der Orthopädie und Medizintechnik hingegen ermöglichen Exoskelette den Patienten mit Rückenmarksverletzungen wieder aufrecht stehen, gehen und selbst Treppen steigen zu können.
Das stabile Rahmensystem aus möglichst leichten Materialien umschließt als Außenskelett den Unterkörper des Patienten – vom unteren Rippenbogen bis zu den Fußsohlen. Steuerungselemente, Antrieb, Batterien als recht raumgreifendes Zubehör werden zumeist auf Hüfthöhe getragen.
Das Exoskelett ist ein vollmotorisierter Roboter, der am Körper getragen wird. In diesem motorisierten Stützkorsett sorgen computerbasierte Steuerungssysteme und bio-elektrische Sensoren dafür, Bewegungen zu koordinieren. Dazu werden physiologische Impulse des Körpers gemessen und an das Steuerungssystem gesendet, die Informationen weiter verarbeitet und eine Aktion auslöst. So werden Hüfte und Knie über Elektro- oder Hydraulikmotoren gesteuert, den natürlichen Bewegungsablauf der Beine nachzuahmen.
Gewisse körperliche und mentale Voraussetzungen braucht der Patient, um das Exosklett therapeutisch erfolgreich nutzen zu können. Die Oberkörpermuskulatur sollte stark genug ausgeprägt sein, die oberen Extremitäten müssen funktionsfähig sein. Die Rumpfaufrichtung und –kontrolle, sowie eine freibewegliche Schulter mit ausreichend Stützfunktion sind zwingende Voraussetzungen für die Nutzung eines Exoskelettes.
Ausschlusskriterien für die Anwendung sind z. B. Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems oder auch Osteoporose. Um das Exoskelett erstmals testen zu können, benötigen Sie eine ärztliche Unbedenklichkeitsbescheinigung.
Gehen, Stehen und auch Treppensteigen sind für Patienten mit Rückenmarksverletzungen mit Hilfe des Exoskeletts mittlerweile möglich. Dennoch spielen die Gegebenheiten vor Ort eine große Rolle – ein stabiler Untergrund muss gegeben sein, denn noch ist der Einsatz auf zu rutschigen oder weichen Untergründen (wie z. B. Sand, Schnee und Eis oder Schlamm) nicht möglich.
Der therapeutische Nutzen des Exoskeletts Personal 6.0 Exoskelett der Firma ReWalk Robotics wurde von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sowohl als Heilmittel als auch als Hilfsmitteln anerkannt.
Exoskelette gehören zu den genehmigungspflichtigen Heil- und Hilfsmitteln. Grundsätzlich können die Kosten für eine Versorgung mit dem Exoskelett von der Krankenversicherung übernommen werden, bedürfen jedoch einer Zusage des Versicherers, die einen entsprechenden Genehmigungsprozess vor allem aber eine ausführliche Testphase mit dem Hilfsmittel voraussetzt. Individuelle Umstände, die Verhältnisse und Fähigkeiten des Versicherten werden im Genehmigungsprozess in jedem Einzelfall geprüft.
Innerhalb dieser Testphase werden die Patienten – intensiv betreut von unserem gut ausgebildeten Personal – in die Nutzung eingewiesen.
Nach Ablauf der Testphase beurteilt der medizinische Dienst der Krankenversicherung, ob das System für den Patienten geeignet ist. Wird dies positiv bescheinigt steht einer dauerhaften Versorgung nichts im Wege.
Wir stehen Ihnen in allen Phasen des Genehmigungsprozesses beratend und unterstützend zur Seite!
In einem ersten Gespräch beurteilen wir gemeinsam Ihre persönlichen Voraussetzungen und besprechen die weitere Vorgehensweise. Der Umgang mit einem Exoskelett erfordert zunächst etwas Übung. Nach und nach lernen Sie, sich mit dem Roboteranzug zu bewegen und gewinnen dabei zunehmend an Sicherheit. Die Fortschritte im Lernprozess dokumentierten wir ausführlich. Im Verlauf der Testphase finden Sie und wir heraus, ob das Hilfsmittel zur alltäglichen Anwendung bei Ihnen geeignet ist. Die Testphase ist im Genehmigungsprozess zudem Voraussetzung für eine Kostenübernahme der Krankenversicherung, die Kosten für die Testphase werden üblicherweise vom Versicherungsträger übernommen.
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Gerne besuchen wir Sie zu Hause oder in einem unserer Stützpunktcenter.
Aktive Exoskelette – programmierbar, ermöglichen eine individualisierte Abstimmung zwischen Aspekten der künstlichen Intelligenz und optimierender Unterstützung (z. B. Muskelverstärkung, Simulation von Muskeltätigkeit)
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