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Praxis-Workshop in der Wüstenstadt

Erstellt am 30.09.2016

Streifeneder ortho.production GmbH präsentiert sich in Riad

50° C im Schatten, durch Hitze deformierte Hilfsmittel und wichtige Materialien, die durch Kriege in Nachbarstaaten nicht ins Land gelangen – mit welchen Schwierigkeiten saudi-arabische Orthopädietechniker im Alltag zu kämpfen haben, zeigte sich für Dominik Rudolph auf seiner mehrtägigen Reise in die Wüstenstadt Riad. In Begleitung eines lokalen Distributors war der Orthopädietechniker in der Hauptstadt zu Gast, um über prothetische Hilfsmittel, moderne Versorgungskonzepte und komplexe Verarbeitungstechniken zu referieren.

Schulungsort war das Prothetik- und Orthetik-Zentrum der renommierten "King Saud Medical City" (KSMC), die mit rund 1.500 Betten das größte Klinikum im Königreich Saudi-Arabien darstellt. Nach einer persönlichen Begrüßung durch den Leiter des orthopädietechnischen Zentrums und anschließendem Rundgang durch die Räumlichkeiten wurden die Seminarinhalte und Anforderungen der kommenden Tage besprochen. So stand neben Produktvorführungen und Fachvorträgen auch die praktische Versorgung eines oberschenkelamputierten Patienten auf der Agenda.

Besondere Aufmerksamkeit weckte Dominik Rudolph mit seiner Präsentation zum "Diabetischen Fußsyndrom". Wie die Techniker zuvor aktuellen Medienberichten entnehmen konnten, sind in zahlreichen Regionen der arabischen Halbinsel die Amputationszahlen am höchsten, die auf Diabetes mellitus zurückzuführen sind. Um den Seminarteilnehmern wertvolles Fachwissen zu vermitteln, wurden medizinischen Grundlagen erläutert und die Wichtigkeit der Patientenaufklärung betont. Vorgestellt wurden geeignete Hilfsmittel und Selbsthilfemaßnahmen für Betroffene, um einer drohenden Amputation bei Diabetischem Fußsyndrom vorzubeugen.

Nach der gemeinsamen Mittagspause ging der theoretische Part in die Praxis über. Der Patient Ibrahim wurde in Empfang genommen, der aufgrund einer arteriellen Verschlusskrankheit oberschenkelamputiert ist. Unter Anleitung des Referenten wurden die Anamnese und die Vermessung des 46-Jährigen durchgeführt, um anschließend einen Gipsabdruck für einen Testschaft anzufertigen.

Tag 2 der Seminarwoche startete mit einem Intensiv-Workshop über den fachgerechten Prothesenaufbau, wobei wichtige Maßnahmen für einen lotrechten Aufbau unter Berücksichtigung der Stumpfstellung beleuchtet wurden. Nach dem gemeinsamen Modellieren des Gipsabdruckes wurde der Testschaft mit PETG und eigens angefertigten Karton-Schablonen tiefgezogen. Beim Einbau des Verschlusssystems zeigte der Referent bei der Wahl der Strukturteile notwendige Alternativen auf, um den sehr anspruchsvollen, stark flektierten Stumpf patientengerecht zu versorgen.

Von der hohen Funktionalität der KINEGEN-Kniegelenke konnten sich die saudi-arabischen Techniker am dritten Schulungstag überzeugen. Dominik Rudolph zeigte die Funktionen und Unterschiede der mechanischen Kniegelenke auf und sprach Empfehlungen aus, welches Gelenk für das dortige Patientenklientel mit niedriger bis mittlerer Mobilitätsklasse am besten geeignet ist. In der zweiten Tageshälfte wurde der Testschaft von Ibrahim fertiggestellt. Sichtlich stolz und glücklich über das Ergebnis zeigte sich vor allem Ibrahim, der mit seiner neuen Prothesen seit neun Monaten zum ersten Mal wieder auf den Beinen stehen kann.

Der letzte Trainingstag in Riad war der Materialverarbeitung gewidmet. Präsentiert wurden Klassiker und Neuheiten aus der Polster-, Kunststoff- und Gießharzverarbeitung, darunter das Gießharz EpoxiPure und GelCoat. Von der Qualität der neuen Tiefziehmaterialien Streifyflex und Streifydur ortho konnten sich die Techniker beim Tiefziehen von zwei Unterschenkelorthesen live überzeugen. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Workshops ist die Gegeneinladung bereits ausgesprochen und ein mehrtägiges Praxistraining für zwei saudi-arabische Techniker in Emmering geplant.

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